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Suzanne Vega: Lover, Beloved: Songs From An Evening With Carson McCullers (Review)

Artist:

Suzanne Vega

Suzanne Vega: Lover, Beloved: Songs From An Evening With Carson McCullers
Album:

Lover, Beloved: Songs From An Evening With Carson McCullers

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Singer/Songwriter, Theatermusik, Jazz, Blues

Label: Cooking Vinyl / Sony
Spieldauer: 33:12
Erschienen: 14.10.2016
Website: [Link]

Parallel miteinander gehen zwei bekannte Musikerinnen völlig unbekannte musikalische Wege. Die eine – Kati Melua – verlässt den Pop und tritt mit riesigem Chor und einer Gitarre ihre musikalische Reise durch den Winter an. Die andere – SUZANNE VEGA – holt ihre alten Carson-McCullers-Bücher wieder aus dem Schrank und schreibt davon inspiriert deutlich vom Bar- und Dixie-Jazz beeinflusste, mit vielen Bläsern angereicherte, Songs dazu. Natürlich (mal wieder) völlig akustisch und als Grundlage für ein Theaterstück gedacht.

So gesehen passiert auch auf dem x-ten besinnlichen Mid- und Slow-Tempo-Album von SUZANNE VEGA nicht viel, so sehr sie auch dessen bedeutungsschwangere, McCullers-in-den-Himmel-hebende Absicht dahinter hervorhebt:
„Ich finde, dass McCullers Ideen und Gedanken sehr modern sind und sie verkörpert sie auf eine Weise, wie es anderen Autoren nicht gelingt. Sie hat versucht, sie zu leben, und sie hat den Preis dafür gezahlt. Sie hat sich selbst als transgender betrachtet – sie sagte Dinge wie ‚Ich wurde als Mann geboren‘ - und sie war wahrscheinlich bisexuell, auch wenn sie nicht immer entsprechend gelebt hat. Sie war eine der ersten Frauen, die über Bürgerrechte und die Kämpfe der Farbigen in den Südstaaten geschrieben hat. Außerdem hat sie mehrere Schlaganfälle und war die zweite Hälfte ihres Lebens praktisch behindert. Um die Ausdrucksweise von heute zu verwenden: Ihr Leben und ihre Arbeit beschäftigten sich auf so ziemlich jedem Level mit Menschenrechten – in Bezug auf Rasse, Geschlecht, Transgender, Homosexualität, Behinderung und Jugend.“

Puh, das ist schon eher eine Heldenverehrung als ein historischer Rückblick auf eine amerikanische Frau und Schriftstellerin, die eine verblüffende äußere Ähnlichkeit mit SUZANNE VEGA – so wie sie sich auf dem Cover präsentiert – besitzt, in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts lebte und mit „Das Herz ist ein einsamer Jäger“ (1940) ihren internationalen Durchbruch erlangte.
1951 schrieb McCullers „Die Ballade vom traurigen Café“ und die Musik der Vega klingt so, als hätte sie diesen Roman in Musik umgesetzt: Traurige Café-Musik mit ein paar typischen Elementen, die langsam, aber sicher bei SUZANNE VEGA nur noch langweilen. Was hat die Frau früher für beeindruckende Musik gemacht – und dabei meine ich nicht nur „Luka“ und „Tom‘s Dinner“ -, was für unglaublich langweilige Musik macht sie heute. Eine Kombination aus Schriftstellerinnen-Verehrung und „Es-ist-mal-wieder-Zeit-für-ein-Album“-Vega.

Die zehn Songs auf „Lover, Beloved“ bringen es auf eine halbe Stunde Spielzeit und sind Teil eines Stückes in zwei Akten. Der erste spielt im Jahr 1941, also zu „Das Herz ist ein einsamer Jäger“-Zeiten, der zweite kurz vor ihrem Tod 1967. Frau Vega will das Stück später als One-Woman-Show aufführen und hat deshalb auch gleich ein Skript für das Album geschrieben. Wollen wir hoffen, dass dieses Stück auf der Bühne nicht genauso langweilig wie die Musik auf dem Album daherkommt.

FAZIT: „Lover, Beloved“ ist eher die Musik zu einem Theaterstück als ein Genuss für das, was da aus den Lautsprecherboxen kommt. Vielleicht funktioniert es ja auf einer Theaterbühne – auf einer CD alleine jedenfalls funktioniert es kaum.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2825x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
7 Punkte
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Tracklist:
  • Carson‘s Blues
  • New York Is My Destination
  • Instant Of The Hour After
  • We Of Me
  • Annemarie
  • 12 Mortal Men
  • Harper Lee
  • Lover, Beloved
  • The Ballad Of Miss Amelia
  • Carson‘s Last Supper

Besetzung:

  • Gesang - Suzanne Vega
  • Gitarre - Suzanne Vega
  • Sonstige - Keine weiteren Angaben zu den beteiligten Musikern auf der Promo-Ausgabe zu finden!

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